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Dentin

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Dentin besteht zu ca. 70 % aus anorganischem Material (Bioapatit) und zu ca. 20 % aus organischem Material (Kollagen). Es ist weicher als Zahnschmelz und härter als Knochen.

Dentin ist radiär von Dentinkanälen durchzogen, in denen zu Lebzeiten die Zellfortsätze der Odontoblasten liegen und das Gewebe versorgen. Dentin ist überwiegend Primärdentin, das während der Kindheit und Jugend in je nach Art der Zähne unterschiedlichen Zeitabschnitten gebildet wird. Zur Pulpahöhle hin bildet sich zeitlebens Sekundärdentin und füllt diese zunehmend aus, während Tertitärdentin (reparatives oder Reizdentin) in Bereichen entsteht, die durch Abrasion, Karies oder chemischen bzw. thermischen Stress beeinflusst sind.

Das Primärdentin wird zeitlebens nicht systematisch umgebaut und kann deshalb Informationen zur Ernährung und Mobilität während der Kindheit speichern. Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen am Kollagen einer Serie von Mikroproben eines Zahnes können Ernährungsveränderungen im Laufe der Kindheit bis ins frühere Erwachsenenalter nachvollziehbar machen. Daraus sind z.B. detaillierte Informationen zur Dauer der Stillzeit, über metabolischen Stress oder zu grundlegenden Veränderungen in der durchschnittlichen Nahrungszusammensetzung abzuleiten.

Auch für 14C-Datierungen ist Dentin geeignet, wobei für menschliche Individuen Knochenproben bevorzugt sind.

Der Bioapatit des Dentins ist grundsätzlich für Strontium- und Sauerstoff-Isotopenanalysen geeignet. Insbesondere bezüglich des strukturellen Karbonats ist jedoch eine gewisse Anfälligkeit gegenüber diagenetischen Veränderungen während der Bodenlagerung zu bedenken, aufgrund derer die untersuchten Elemente nicht in jedem Fall ausschließlich biogenen Ursprungs sind.

Probenbeschaffenheit

Element- und Isotopenanalysen

Im Gegensatz zu Zahnschmelz oder Knochen ist Dentin kein Standard-Probenmaterial für Element- und Isotopenanalysen in der Bioarchäometrie. Seine Untersuchung und die anzuwendende Beprobungsstrategie sind demnach von der Fragestellung an die Analysen abhängig.

In der Regel sind komplette Zähne mit entsprechender Dokumentation der Zahnposition einzusenden und das Vorgehen bezüglich der Probenentnahme abzusprechen.

14C-Datierung

14C-Datierungen werden ausschließlich am Dentin des Zahns durchgeführt, so dass hauptsächlich die Zahnwurzeln Verwendung finden. Eine Probenmenge von 0.5 – 1g ist notwendig. Gegebenenfalls werden mehrere Zahnwurzeln für die nötige Probenmenge zur Datierung benötigt.

Methoden

Infrastruktur

Forschungsschwerpunkte