Am CEZA wird derzeit im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts die zeitliche und räumliche Variation der atmosphärischen Spurenelementdeposition und Isotopenzusammensetzung (Blei und Osmium) innerhalb eines Moores (Wildseemoor, Nordschwarzwald) für die letzten 150 Jahre untersucht.
Beteiligte Personen: Prof. Dr. William Shotyk
Dazu werden drei Bohrkerne aus einem Moor (Wildseemoor, Nordschwarzwald), die einen Meter lang sind und akkurat datiert werden (14C für die ältesten Torfschichten der Bohrkerne, 210Pb für die obersten ca. 60 cm (letzte 150 Jahre) und 14C Bomb-Pulse für die jüngsten Torfschichten (letzte 50 Jahre)), untersucht und die Akkumulationsraten der Torfe im Verlauf der Zeit miteinander verglichen. Hauptziel ist es herauszufinden, wie genau diese Bohrkerne aus einem Moor die atmosphärische Deposition in das gesamte Moor wiedergeben und ob möglicherweise weniger Bohrkerne ausreichen, um die atmosphärische Deposition repräsentativ zu rekonstruieren.
Weitere Ziele sind zum einen die Verknüpfung der zeitaufgelösten atmosphärischen Spurenmetalleinträge mit den Pb- und Os-Isotopenverhältnissen und zum anderen die Methodenoptimierung, um das Archiv Moor für andere Source-Tracer als die bereits etablierten zugänglich zu machen. Weiter sollen Erkenntnisse über das Verhalten von Os beim Eintrag in Moore gewonnen werden, damit der gesamte Kreislauf der Platingruppenelemente (PGE) verstanden werden kann. Anhand der letzten 40 Jahre soll die Bedeutung der Katalysatoren von Verbrennungsmotoren im Vergleich zu anderen Os-Quellen geklärt werden.