Speiserest
Auch lässt das verfügbare Nahrungsangebot Rückschlüsse auf eventuelle Klimaveränderungen zu. Sind die Speisereste nicht eindeutig identifizierbar (angebrannt, zerfallen, etc.), lassen sich eventuell über Element- und Isotopenanalysen Rückschlüsse auf das vorliegende Material bzw. Nahrungsmittel ziehen. Da es sich bei Pflanzen meist um einjährige Pflanzen handelt und auch die für tierische Essensreste verwendeten Tierarten nur kurze Lebenszeiten aufweisen, gibt eine Radiokarbondatierung der Speisereste ein zeitliches Gerüst für die Bearbeitungs- und Entstehungszeit der Speisen.
Probenbeschaffenheit
Die Beschaffenheit der Speisereste kann ganz unterschiedlich ausfallen. Manchmal finden sich nur winzige Anhaftungen an Töpfen, Schüsseln oder im Boden. Im Idealfall lässt sich optisch erkennen, worum es sich bei den Speiseresten handelt (Mais, Nüsse, Erbsen, etc.). Sollen mehrere Analysen durchgeführt werden, wie z.B. 14C-Datierung und stabile Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen, bitten wir um die Einsendung einer entsprechend großen Probenmenge.
14C-Datierung
Für eine Radiokarbondatierung ist das Probenmaterial — unabhängig von der Konsistenz — zu dekontaminieren. Bei makroskopisch erkennbaren Speiseresten wie z.B. Erbsen, Nüssen oder Maiskörnern genügt ein ganzes Korn oder eine Nuss. Bei einer krümeligen Masse sollten ca. 100 mg Material zur Verfügung stehen, da die Vorbehandlung je nach Konsistenz und Erhaltungszustand zu erheblichen Verlusten führen kann. Bei Fettfilmen und ähnlichen Anhaftungen oder in den Boden eingesickertem Material ist ausschließlich eine komponentenspezifische Analyse aussagekräftig, für die ebenfalls ca. 100-200 mg Ausgangsmaterial zur Verfügung gestellt werden sollten. Bei wesentlich geringeren Probenmengen bitte Rücksprache mit dem Labor halten.
Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalyse
Für die Bestimmung von als Speisekrusten in Gefäßen überlieferten Nahrungsmitteln können Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen am Gesamtmaterial grobe Anhaltspunkte geben, wohingegen komponentenspezifische Untersuchungen aussagekräftiger sind.
Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen sind grundsätzlich ab einer Materialmenge von unter 10 mg möglich. Jedoch variiert die nötige Probenmenge in Abhängigkeit von den C- und N-Gehalten des Materials und dem Anspruch an die Analysen (Mehrfachbestimmungen, Aufbereitung zur Dekontamination), sodass grundsätzlich Ausgangsgewichte ab 50 bis 100 mg empfehlenswert sind.
Wir bitten im betreffenden Fall um Rücksprache mit dem Labor.