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C-14 als Schlüssel zur Vergangenheit

In Zusammenarbeit mit der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz arbeitet CEZA an der Weiterentwicklung der 14C-Datierung an Biomarkern.

  • Laufzeit: 01.01.2018 - 30.06.2021
  • Partner: Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Komponentenspezifische 14C-Datierung als Schlüssel zur Vergangenheit

Beteiligte Personen: Prof. Sabine Fiedler

In Abhängigkeit vom Lagerungsmilieu können datierbare organische Reste zeitlich sehr begrenzt erhalten bleiben. In Geoarchiven (Sedimente, Böden) sind sie in der Regel nur diskontinuierlich vorhanden, was die Rekonstruktion (prä-)historischer Umwelt- und Lebensbedingungen erheblich einschränkt. Erschwerend kommt hinzu, dass organische Reste vor ihrer Ablagerung häufig umgelagert wurden. In jüngere Sedimente eingetragene ältere Reste führen zwangsläufig zu Fehlinterpretationen. Während der Lagerung kann ein Eintrag jüngeren Kohlenstoffs (z.B. Huminsäuren, Kalk) den älteren Kohlenstoff maskieren.

Besonders kritisch ist damit die Datierung von in Geoarchiven gelagerten Knochen und Holz(kohlen). Moderne chemische Aufbereitungsmethoden wie sie auch in der von der Klaus Tschira Stiftung geförderte Einrichtung des 14C-Labors Anwendung finden, können diese Kontaminationen oft entfernt werden. Jedoch zeigt sich in speziellen Fällen, dass eine komplette Entfernung nicht möglich ist, was eine Datierung in diesen Fällen ausschließt. Hiervon betroffen sind im überwiegendem Maße archäologische Proben aber auch forensisch relevante Proben.

Ziel des Vorhabens ist es, die aufgezeigten Schwierigkeiten mittels einer direkten 14C-Datierung einzelner Biomarker (komponentenspezifische 14C-Datierung) zu überwinden. Einige dieser Biomarker sind über längere Zeiträume stabil. Ihr molekularer Fingerprint lässt Rückschlüsse auf ihre Herkunft zu, ohne dass der Organismus aus dem sie stammen, selbst noch sichtbar ist. Bestehende Methoden werden weiterentwickelt, um Matrixeffekte, die bei unterschiedlichen Materialien zu erwarten sind, zu eliminieren und eine komponentenspezifische Altersbestimmung an n-Alkane, Steroide, Fettsäuren, Lignin und Aminosäuren zu ermöglichen.