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Haar

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Keratine sind wasserunlösliche Faserproteine und finden sich ebenso in Finger- und Zehennägeln, Klauen, Hufen und Hörnern oder Schuppen. In archäologischen Zeitskalen sind sie meist nicht gut erhalten, es sei denn, sie wurden durch Behandlung (Balsamierung) oder unter günstigen Lagerungsbedingungen (Moore) konserviert. Mumien zeigen oft noch Haarreste, an denen außer der Radiokarbondatierung verschiedene Elementuntersuchungen durchgeführt werden können, die Rückschlüsse auf Lebensbedingungen und Ernährung des Menschen oder Tieres erlauben. Auch in der modernen Medizin und Forensik können bestimmte Substanzen wie Drogen in Haaren nachgewiesen werden.

Probenbeschaffenheit

Die Haare oder Felle, die erhalten sind, zeigen meistens Spuren von Konservierungsmitteln, die eine weitere Analyse erschweren oder gar unmöglich machen. Für Analysenzwecke sollte daher immer unkonserviertes Material verwendet werden. Ist dies nicht vorhanden, dann bitte eine entsprechend größere Probenmenge für eine stärkere chemische Vorbehandlung einsenden. Auf weiche Haarteile wie Wolle (Ziegen, Schafe, Kamele etc.) wird in der Materialbeschreibung zu Textilien eingegangen. Haare für die Analyse sollten als deutlich erkennbare makroskopische Stücke vorliegen.

14C-Datierung
Für eine Radiokarbondatierung sollte ein kleines Büschel Haare bzw. Fell von ca. 30-50 mg Gewicht vorliegen. Bei Horn und Schuppen reicht ein Stück, das etwa einen halben Fingernagel umfasst und ebenfalls einer Menge von 30-50 mg entspricht. Das gleiche gilt für Federn. Ist bekannt, dass an den Stücken/Haaren Konservierungsmittel oder Balsamierungsmittel angewandt wurden, sollte man die Probenmenge verdoppeln. Bei wesentlich geringeren Probenmengen bitte Rücksprache mit dem Labor halten.

Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalyse
Stickstoff- und Kohlenstoff-Isotopenverhältnisse in Haaren oder Fingernägeln können Hinweise auf die Ernährungsgewohnheiten eines Menschen in den letzten Monaten bzw. Jahren seines Lebens überliefern. Der repräsentierte Zeitraum hängt von der Länge der Haare bzw. Nägel ab.

  • Analysen sind ab einer Probenmenge von unter 10 mg möglich.
  • Für Haarbüschel von wenigen Millimetern Durchmesser ist eine serielle Beprobung und somit die Ermittlung zeitlich aufgelöster Information hinsichtlich Ernährungsveränderungen möglich
  • Für konserviertes/balsamiertes Probenmaterial sind entsprechend größere Probenmengen nötig (s. 14C-Datierung)

Methoden

Infrastruktur

Forschungsschwerpunkte