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Textil

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In der Archäometrie kommt hierbei verwendeten natürlichen Materialien eine größere Bedeutung zu. Meist handelt es sich um Gewebe von Bekleidungsstücken, aber auch Teppiche und andere verarbeitete Gewebe sind von kulturhistorischer Bedeutung. Je nach Zeit und Lokalität wurden unterschiedliche Ausgangsstoffe bevorzugt verwendet, meist aber handelte es sich um vor Ort verfügbare Materialen. So finden sich Textilien aus Wolle oder Filzen, aber auch aus pflanzlichen Fasern wie z.B. Leinen (Flachs).

Geflechte aus Pflanzen wurden auch oft bei der Errichtung von Besiedlungsstrukturen und Gebäuden verwendet, ebenso als Schnüre, um Dinge zusammen zu halten. Kulturhistorisch, aber auch klimageschichtlich interessant ist, welche Tiere die Wolle lieferten und welche Pflanzen für Geflechte und Schnüre zur Verfügung standen. Leinen spielt auch in der Malerei eine große Rolle.

Probenbeschaffenheit

Wolle, Baumwolle und pflanzliche Textilien eignen sich sehr gut für die Radiokarbondatierung. Hier ist jedoch zu beachten, dass Wolle und Filz die üblichen chemischen Aufbereitungsschritte nicht vollkommen unbeschadet überstehen. So neigt die Wolle zur Gelatinebildung bei Kontakt mit Lauge (Natronlauge), wobei sie die Farbe behält, aber die Konsistenz vorübergehend verliert und erst bei der anschließenden Behandlung mit Säure (Salzsäure) wieder eine feste Konsistenz erhält. Leinen und pflanzliche Textilien sind im Gegensatz dazu wesentlich robuster.

14C-Datierung

Für eine Radiokarbondatierung an Wolle ist eine etwas größere Probenmenge als z.B. für Leinen nötig. Bei Leinen sollte es ein etwa 2 cm langer Faden sein, bei Wolle in etwa die doppelte Länge oder, falls ein flächenhaftes Stück vorliegt, ein Stück von der Größe eines halben Fingernagels. Gewichtsbezogen genügen für Leinen 20 mg, wogegen Wolle ca. 50 mg wiegen sollte. Bei anderen pflanzlichen Geflechten wie Schnüren oder groben Geflechten sollten 50 – 100 mg Probenmaterial verwendet werden. Bei wesentlich geringeren Probenmengen bitte Rücksprache mit dem Labor halten.

Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen

Kohlenstoff- und Stickstoff-Isotopenanalysen sind für Textilproben ab einer Materialmenge von unter 10 mg möglich. Insbesondere für Textilien aus pflanzlichen Ausgangsmaterialien ist eine größere Probenmenge empfehlenswert, da sie weniger Stickstoff enthalten als Wolle. Auch Mehrfachbestimmungen und die Aufbereitung zur Entfernung von Konservierungsstoffen oder Pigmenten erfordern eine größere Probenmenge. Wir bitten im betreffenden Fall um Rücksprache mit dem Labor.

Methoden

Infrastruktur

Forschungsschwerpunkte